Irlands Regierung erw?gt Steuerbefreiung für kleinere Buchmacher
Posted on: 19/07/2019, 02:36h.
Last updated on: 19/07/2019, 02:36h.
Laut einem am Mittwoch ver?ffentlichen Bericht der Zeitung ?The Irish Times“ diskutiert die irische Regierung über eine potentielle Steuerentlastung aller Buchmacher, die weniger als 2,5 Mio. € Jahresumsatz erwirtschaften.
W?hrend die gro?en Buchmacher der Branche weiterhin mit 2 % Steuerabgaben in die Pflicht genommen werden sollen, k?nnte sich so für die kleineren Buchmacher in l?ndlichen Regionen eine existenziell bedeutsame Chance bieten, wettbewerbsf?hig zu bleiben.
Ein überlebenskampf der kleinen Buchmacher
Seit Anfang des Jahres müssen alle landbasierten Buchmacher in der Republik Irland unabh?ngig von ihren Profiten zwei Prozent ihres j?hrlichen Umsatzes in Form von Steuern an den Staat zahlen.
Für viele Buchmacher war der neue Steuersatz ein Schock, denn bereits die zuvor verlangten 1 % schienen für viele kleinere Shops eine gro?e finanzielle Last zu sein. Entsprechend gro? waren die Klagen vieler Shop-Besitzer sowie der Irish Bookmakers Association (IBA), welche die Interessen der landbasierten Wettanbieter vertritt.
Der emp?rte Aufschrei der Buchmacher scheint bei der Regierung nicht auf taube Ohren gesto?en zu sein. Wie die Irish Times am Mittwoch berichtete, ziehe die Regierung eine erneute Umgestaltung der Steuers?tze in Betracht.
Buchmacher, die weniger als 2,5 Mio. Euro Jahresumsatz verbuchen, sollen von der aktuellen Steuerlast befreit werden. Für Wettanbieter, die hingegen zwischen 2,5 und 5 Mio. Euro Jahresumsatz machen, würde der Steuersatz gleichbleiben.
Gleichzeitig sollen die gr??ten Buchmacher der Branche, die mehr als 750 Mio. Euro Jahresumsatz erreichen, doppelt zur Kasse gebeten werden. W?hrend ein derartiges Steuersystem auf den ersten Blick vor allem aus Sicht der kleineren Shops überaus fair erscheint, ?u?erten einige Politiker Bedenken.
Einw?nde und Hindernisse
So befürchte man beispielsweise, dass der Staat durch die Steuerbefreiung der kleinen Wettbüros insgesamt deutlich weniger Steuergelder einnehmen k?nnte. Im Jahr 2018 beispielsweise habe die irische Regierung insgesamt 52,3 Mio. Euro Wettsteuern eingenommen.
Mit der Erh?hung der Steuer auf 2 % habe sich ein entsprechend starker Anstieg dieser Steuereinnahmen gezeigt. So seien seit Jahresbeginn bis Ende Mai dieses Jahres bereits 34,7 Mio. Euro in Form von Wettsteuern in die Staatskasse geflossen.
Führt man diese Rechnung weiter, ist bei dem aktuellen Steuersatz zu erwarten, dass die Jahressteuereinnahmen 2019 sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppeln werden.
Doch nicht nur die potentiellen Steuerverluste scheinen ein Problem zu sein. So warfen Gegner der Steuerbefreiung ein, dass diese gegen das EU-Recht bezüglich der Gew?hrleistung fairen Wettbewerbes versto?en k?nnte.
Des Weiteren k?nnten Buchmacher, die sich knapp über dem 2,5 Mio. Euro Umsatz-Limit befinden, sich dazu veranlasst fühlen, bewusst weniger Umsatz zu machen, um durch den Wegfall der Steuer insgesamt gr??ere Nettoeinnahmen zu behalten.
IBA fordert mehr Fairness
Die Diskussion um die Steuers?tze der Buchmacher ist dabei l?ngst kein neues Thema. Seit vielen Jahren feilt die Regierung an neuen Glücksspielgesetzen und Reformen, von denen sich viele noch immer auf unbestimmte Zeit in der Schwebe befinden.
Die Irish Bookmakers Association warnt indes ebenfalls seit mehreren Jahren vor den negativen Auswirkungen zu hoher Steuers?tze auf die kleineren und l?ndlich basierten Buchmacher.
Aktuelle Zahlen der Vereinigung zeigen, dass die Anzahl der landbasierten Wettbüros in den letzten 12 Jahren drastisch gesunken ist. So gab es im Jahr 2007 in Irland 1.554 lizenzierte Gesch?ftsstellen, was bis Dato einen H?chstwert darstellte.
Seitdem jedoch sank diese Zahl dramatisch. Bereits im Jahr 2010 gab es insgesamt 21,3 % weniger Wettbüros. Heute best?tigt die IBA, dass es in ganz Irland lediglich 850 lizenzierte Buchmacher-L?den gibt. 700 davon werden dabei von der Organisation vertreten.
Die Vereinigung [Bericht auf Englisch] scheint keine Zweifel zu hegen, dass der aktuelle Steuersatz für viele weitere Shops das Ende bedeutet. Bereits vor der Einführung der neuen Regelung warnte die IBA:
Die kleineren Gesch?fte sind bereits jetzt bei 1 % Steuern nicht überlebensf?hig. Aus diesem Grund schlie?en einige von ihnen. Ihre einzige Hoffnung ist es, Kosten zu reduzieren oder ihre Bruttoeinnahmen und ihren Umsatz zu erh?hen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine beachtliche Zahl an Wettbüros nicht überleben wird, wenn der Steuersatz erh?ht wird, was zu beachtlichen Arbeitsplatzverlusten führen wird.
Die Vereinigung fordert daher schon lange eine komplette überarbeitung des Systems. Vor allem die vielen Online Buchmacher sollen in den Fokus gerückt werden, die aufgrund fehlender Gesetzgebung derzeit in Irland steuerfrei operieren.
Ebenfalls als unfair bezeichnete die IBA den Umstand, dass nicht dieselben Steuern auf die 10.000 im Land aufgestellten Wettterminals erhoben werden. Die Betreiber jener Ger?te h?tten bei beachtlichen Einnahmen lediglich einen minimalen Kostenaufwand.
Ob und wann die Steuers?tze erneut angepasst werden, ist derzeit unklar. Angesichts der sich nur langsam entwickelnden Gesetzeslage, k?nnte dies jedoch noch auf sich warten lassen.
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