Bitcoin: Kurssturz um 80 % – Steht die Kryptow?hrung vor dem Aus?
Posted on: 17/12/2018, 01:36h.
Last updated on: 17/12/2018, 01:36h.
Genau ein Jahr nach der Rekordsumme von 20.000 Dollar hat die Kryptow?hrung Bitcoin am 17. Dezember einen neuen Tiefstand erreicht. So lie? sich über die letzten zw?lf Monate ein rascher kontinuierlicher Wertverlust beobachten und Experten vermuten, dass in Kürze neue Rekordtiefs erreicht werden.
Vom Rekordhoch in den Keller
Die Kryptow?hrung Bitcoin wurde im Jahr 2009 von Satoshi Nakamoto (Pseudonym), dessen wahre Identit?t noch immer nicht vollst?ndig gekl?rt ist, erfunden. über viele Jahre hinweg war der Bitcoin in erster Linie in Finanzkreisen bekannt und sorgte aufgrund seines geringen Wertes für nur wenig Aufsehen.
Einige Privatanleger erkannten jedoch früh das gro?e Potential der W?hrung und investierten in Hoffnung auf einen Kursanstieg in diese. Im Jahr 2017 zahlte sich das Anlegerisiko dann aus, denn der Wert des Bitcoins stieg in kürzester Zeit um Tausende von Dollar an.
Im Oktober stand der Bitcoin bei 5.000 Dollar, im November bei 10.000 und genau vor einem Jahr, am 17. Dezember schlie?lich auf seinem Rekordhoch von 20.000 Dollar. Wer zu dieser Zeit seine Bitcoins verkaufte, konnte zum Teil Millionen kassieren.
Auch andere Kryptow?hrungen wie Ethereum und Ripple stiegen zur selben Zeit stark in Ihrem Wert und Hedgefonds-Manager erwarteten einen weiteren Anstieg. Einige vermeintliche Experten sprachen davon, dass der Bitcoin bald sogar auf 100.000 Dollar ansteigen k?nnte.
Doch diese Hoffnung ist nun geplatzt, genau wie die sogenannte ?Bitcoin-Blase“ selbst. Heute steht der Kurs bei 3.227,18 US-Dollar pro Bitcoin, umgerechnet 2845,96 Euro. Und wie verschiedene Medien berichten, vermuteten Experten jetzt, dass diese Zahlen noch weiter sinken würden.
Wie entstehen Bitcoins?
Bitcoins ist eine digitale W?hrung, die ?hnlich wie Bargeld für anonyme Zahlungen zwischen zwei Personen verwendet werden kann. Der technische Prozess dahinter ist enorm kompliziert und damit Bitcoins aus der Online Brieftasche (Wallet) von Person A in jene von Person B transferiert werden k?nnen, müssen sogenannte ?Miner“ komplexe Rechenaufgaben l?sen. Pro Transaktion arbeiten mehrere Miner an der Entschlüsselung, aber nur einer von diesen wird die Rechenleistung abschlie?en. Derjenige, der den sogenannten ?überweisungs-Block“ ?ffnet und die Transaktionen best?tigt, kreiert (schürft) und erh?lt für seine Rechenleistung einen Bitcoin. Im ursprünglichen Bitcoin-Protokoll ist eine maximale Anzahl von 21 Millionen Bitcoins festgesetzt. Anders als Banken kann daher nicht beliebig viel der W?hrungseinheit nachproduziert werden.
In einem Bericht [Seite auf Englisch] der South China Morning Post war bereits Ende November zu lesen, dass sich das Schürfen der Bitcoins für die Miner nicht mehr lohne. In China, wo sich ein gro?er Teil der weltweiten Miner befinde, seien 20.000 ?Minen“ (rigs) geschlossen worden. Wie die B?rse ARD berichtete, f?nde man im Internet Bilder von Hallen mit unz?hligen stillgelegten Servern.
Nicht der erste Absturz
Doch nicht alle Stimmen sind sich angesichts der aktuellen Bitcoin-Lage einig, dass die W?hrung vor dem Aus steht. Denn in den letzten Jahren gab es immer wieder betr?chtliche Wertschwankungen und nach jedem gro?en Sturz kam ein neues Rekordhoch.
2011, als die Kryptow?hrung noch im bescheidenen zweistelligen Bereich spielte, gab es einen Kurssturz von 30 Dollar auf 3 Dollar pro Bitcoin. Doch danach ging es aufw?rts und bis zum Jahr 2013 schaffe der Bitcoin es auf 1.000 Dollar.
Kurz darauf gab es dann einen erneuten rasanten Abfall und der Bitcoin war nur noch knapp 200 Dollar wert. Bis 2017 ?nderte sich daran nicht viel und der Kurs schwankte nur leicht in ebendieser Gr??enordnung.
Doch der aktuelle Sturz ist kaum vergleichbar mit den vergangenen, denn auch wenn die Prozentzahlen ?hnlich sind, befinden sich die aktuellen tats?chlichen Geldsummen in einer ganz anderen Wertklasse. Für die Bitcoin Branche ist der aktuelle Verlust daher ein harter Schlag, denn in den letzten Jahren wurden enorme Mittel in die Technologien investiert.
In ganzen Zahlen l?sst sich bei allen Kryptow?hrungen zusammen von einem Gesamtwertverlust von 720 Milliarden Dollar sprechen. Zu den besten Zeiten waren diese insgesamt 824 Milliarden wert. Jetzt liegt der Wert bei nur noch 104 Milliarden.
Mittlerweile verbreitet sich die Meinung, dass es sich bei Bitcoin um typische ?Greater Fool Investments“ handle. Die Theorie besagt, dass sich immer wieder gr??ere ?Narren“ finden, die in ein Produkt investieren, bis ab einem gewissen Punkt jene Narren ausgehen. Auch Microsoft Gründer Bill Gates ?u?erte sich im Mai dieses Jahres zum Thema Bitcoin:
Bei dieser Anlagekategorie wird nichts produziert, sodass man nicht davon ausgehen sollte, dass der Wert steigt. Die Investments funktionieren nach der klassischen Greater-Fool-Hypothese. Ich würde das Ganze zum Einsturz bringen, wenn es einen einfachen Weg dazu g?be. Ich bin der Meinung, dass Bitcoin und ICOs zu den verrückteren Spekulationen geh?ren.
Doch nicht nur das reine Fehlen neuer Investoren wird mit dem aktuellen Sturz in Verbindung gebracht. Verschiedene Medien verwiesen auch auf die Bitcoin Spaltung vom 15. November, als aus Bitcoin die zwei separaten Str?nge Bitcoin Gold und Bitcoin Cash wurden, was für gro?e Verwirrung und Unmut in der Welt der Kryptow?hrungen sorgte.
Bitcoin bald nicht mehr in Online Casinos?
Mit dem gro?en Erfolgsanstieg von Bitcoin wurde die Kryptow?hrung auch im Online Glücksspiel immer beliebter. Im Jahr 2016 erlaubte die UK Gambling Commission offiziell die Nutzung von Bitcoins als Zahlungsmittel in Online Casinos und einige gro?e Anbieter fügten die Banking Option hinzu.
Den gr??ten Hype im Jahr 2017 nutze beispielsweise der Online Lotterie Anbieter Lottoland, um mit ?Bitcoin Lotto“ ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Dabei konnten Kunden in Euro einzahlen, aber Bitcoins gewinnen.
Allerdings geriet Bitcoin im Hinblick auf Online Glücksspiel zum Teil auch negativ in die Presse, denn es wurde befürchtet, dass mit Bitcoin in Online Casinos gro?e Summen an Geld gewaschen worden seien.
Generell kritisierten viele, dass Bitcoins von einigen schwarzen Schafen zu kriminellen T?tigkeiten im sogenannten Darknet eingesetzt würden. Von Steuerhinterziehung über Drogenerwerb bis hin zum Menschenhandel wurden die schlimmsten Dinge mit Bitcoin in Verbindung gebracht.
Wie sich der aktuelle Sturz des Bitcoins auf die Online Glücksspielwelt auswirken wird, ist schwer abzusehen. Sollte sich der Bitcoin wie nach vergangenen Tiefs wieder erholen, k?nnte die W?hrung noch eine Weile erhalten bleiben. Sollte sich die Lage jedoch weiter verschlechtern, ist damit zu rechnen, dass Regulierungsbeh?rden das Zahlungsmittel wieder verbieten und Online Anbieter ebenfalls von ihm ablassen werden.
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