Aktionswoche digital: Suchtselbsthilfe Thüringen startet Aktion gegen Spielsucht
Posted on: 20/09/2021, 12:57h.
Last updated on: 20/09/2021, 01:57h.
Am heutigen Montag beginnt die Aktionswoche digital der Suchtselbsthilfe Thüringen. Dabei werden zahlreiche digitale Veranstaltungen zum Thema Glücksspiel, aber auch zu Medien- und anderen Verhaltenssüchten angeboten.
Unter anderem steht auf der Webseite der Aktionswoche digital ein Podcast mit dem Thema ?Jugendliche und Glücksspiele“ zur Verfügung. Der Podcast der Thüringer Fachstelle Glücksspielsucht behandelt unter anderem die Frage, ob man durch das Schauen von Glücksspiel-Streams spielsüchtig werden k?nne.
Gaming als weiterer Schwerpunkt der Jugendarbeit
Der Jugendschutz Thüringen bietet im Rahmen der Aktionswoche ein Webmeeting zum Thema Mediennutzung im Jugendalter an. Im Zentrum stehe dabei auch das Gaming, das laut den ICD-11-Diagnosekriterien als St?rung anerkannt wurde.
Die Gaming Disorder wurde im Jahr 2019 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den ICD-Kriterienkatalog, ein weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, aufgenommen. Damit beim exzessiven Spielen die Diagnose Gaming Disorder gestellt werden kann, müssen neben der H?ufigkeit und Dauer des Spielens weitere Kriterien erfüllt sein. Bei Spielern muss das Spielen beispielsweise einen deutlich h?heren Stellenwert haben als andere Aktivit?ten. Zudem wird das Gaming dann als problematisch betrachtet, wenn die Spieler weiterspielen, obwohl negative Konsequenzen vorhanden oder zu fürchten sind.
Eine wichtige S?ule der Suchthilfe sei die Suchtselbsthilfe. Hierfür bedürfe es nach Angaben der Thüringer Landesstelle für Suchtfragen allerdings ehrenamtlicher Helfer. Diese jedoch seien immer schwerer zu finden, vor allem in l?ndlichen Gebieten. Verschlechtert habe sich die Situation, wie Ministerin Heike Werner erkl?rt, durch die Corona-Pandemie:
Jedoch hat die Corona-Pandemie gerade auch im Bereich der Selbsthilfe zu starken Einschr?nkungen geführt. Treffen der Gruppe vor Ort waren pl?tzlich nicht mehr m?glich, weil die notwendigen Hygienema?nahmen in den kleinen R?umen nicht umgesetzt werden konnten. Hinzu kam die Befürchtung, sich als ohnehin schon kranker Mensch in der Gruppe auf engem Raum mit dem Virus zu infizieren. Ein Ausweichen auf digitale Strukturen, zum Beispiel Chat-Gruppen oder Videokonferenzen, kam nur im Einzelfall zustande.
Die Digitalisierung k?nne zu herk?mmlichen Selbsthilfegruppen eine gute Erg?nzung bieten. Dafür allerdings mangele es h?ufig an der Infrastruktur und an digitaler Kompetenz. Die Aktionswoche digital solle daher nun mit Vortr?gen, Podcasts und weiteren Angeboten mehr Aufmerksamkeit für die Nutzung digitaler Ressourcen für die Selbsthilfe erregen.
Die Themenpalette spiegele dabei die Vielfalt der Süchte wider, bei denen die Selbsthilfe zum Einsatz komme. Neben Spielsucht und Medienabh?ngigkeit stünden daher unter anderem auch der Drogenkonsum in der Familie und der Konsum von illegalen Suchtmitteln in der Partyszene im Fokus.
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