Studie der UK Gambling Commission ver?ffentlicht: Anteil des problematischen Glücksspiels bleibt konstant
Posted on: 07/09/2018, 01:06h.
Last updated on: 07/09/2018, 01:06h.
Die Glücksspielbeh?rde Gro?britanniens hat gestern ihre neuste Studie ver?ffentlicht, die die Teilnahme und das Ausma? problematischen Spielverhaltens im Land aufzeigt.
Die Daten wurden im Rahmen von Feldforschungen im Jahre 2016 gesammelt und zeigen, dass der Anteil der Menschen, die problematisches Spielverhalten aufweisen, bei 0,7 % lag.
Tim Miller, Executive Director der Gambling Commission, sagte:
“Die Gesundheitsumfrage zeigt zusammen mit all unseren Daten, dass die Problemspielrate in Gro?britannien stabil ist. Wir wollen jedoch eine nachhaltige und signifikante Reduzierung der Spielsucht erreichen und werden die Branche weiterhin dazu anhalten, dieses Ziel zu erreichen.“
Er sagte weiterhin, dass es notwendig sei, das Ausma? des problematischen Spielverhaltens zu ermitteln. Dies sei ein wichtiger Teil, um das Glücksspiel sicherer zu machen.
Allerdings würden die erhobenen Daten nicht deutlich machen, welchen Schaden der Einzelne erleide und welche Auswirkungen die Spielsucht auf seine Familie und soziale Umgebung habe.
Aus diesem Grunde habe die Kommission gemeinsam mit den Experten des Responsible Gambling Strategy Boards einen Ratgeber ver?ffentlicht, der die gesamte Bandbreite der Gefahren des Glücksspiels aufzeige. Dieser Ratgeber kann hier [Dokument auf Englisch] heruntergeladen werden.
Das Responsible Gambling Strategy Board (RGSB) ist ein unabh?ngiges Gremium, das gegründet wurde, um die Sicherheit von Glücksspielen sowie die Erfolge der Pr?ventionsstrategien zur Reduzierung von Spielsuchtproblemen zu erforschen. Die Forschungsergebnisse werden dann der Gambling Commission übermittelt, die die Sicherheit beim Glücksspiel und Hilfsprogramme verwaltet.
Gemeinsam mit der UK Gambling Commission hat das RGSB ein Forschungsprogram erstellt, um die geeigneten Strategien für verantwortungsvolles Glücksspiel zu erstellen. Das Programm, das hier [Dokument auf Englisch] detailliert beschrieben wird, beginnt im April 2019.
Die Inhalte der Studie
Die Studie konzentriert sich auf drei Forschungsschwerpunkte: auf die Glücksspielbeteiligung sowie auf den Anteil an Risiko- und Problemspielern im Vereinigten K?nigreich. Dazu wurden die Daten aus der Befragung im Jahre 2016 herangezogen.
Die Hauptziele seien laut der UK Gambling Commission, die H?ufigkeit der Glücksspielpartizipation sowie die Pr?valenz von geringem, mittlerem und problematischem Spielverhalten zu ermitteln. Dadurch sollen Merkmale herausgefunden werden, die mit dem individuellen Spielverhalten in Verbindung stehen.
Hinsichtlich der Teilnahme am Glücksspiel ergab die Studie, dass 57 % der Erwachsenen ab 16 Jahren in Gro?britannien gespielt haben. Das sind 6 % weniger als im Jahre 2015.
Die Lotterien und die damit verbundenen Produkte sind weiterhin die beliebtesten Glücksspielaktivit?ten der Erwachsenen im Vereinigten K?nigreich. Dabei war die Teilnahme der 25- bis 34-J?hrigen am h?chsten.
Bei der Ermittlung des Anteils der Risikospieler wurde im Rahmen der Studie festgestellt, dass 2,4 % der Menschen als risikoarm eingestuft werden k?nnen. 1,1 % machten den Anteil der Risikospieler aus.
1,2 % wurden als Problemspieler eingestuft. Das entspricht 0,7 % der Gesamtbev?lkerung. Die Zahlen bleiben stabil und entsprechen den Ergebnissen der Studien aus den Jahren 2012 und 2015.
Da die Studie sich auf das Jahr 2016 bezieht, bleibt abzuwarten, ob sich die Anzahl der Spielsüchtigen durch die vermehrte Nutzung von Online Casinos und Sportwetten-Anbietern seitdem vergr??ert hat.
Spielsucht – Schottland am st?rksten betroffen
Die Schotten fühlen sich laut der Umfrage st?rker zum Glücksspiel hingezogen als andere Bewohner des Vereinigten K?nigreichs.
Wie die Gambling Commission in ihrem Bericht verlauten lie?, haben im Jahre 2016 66 % der Erwachsenen Geld für Glücksspiele ausgegeben. In England waren es nur 56 % und in Wales 55 %.
Am beliebtesten war die Nationallotterie. 51 % der Schotten erwarben Lose, 23 % kauften Rubbellose. 10 % der Befragten haben Online Wetten abgeschlossen, 11 % haben bei Pferderennen gesetzt. 5 % bevorzugten Fu?ballwetten.
Premier League Wettsponsoren ignorieren Probleme der Spielsucht
In Gro?britannien gibt es etwa 430.000 Menschen, die problematisches Spielverhalten aufweisen. Um diesen Spielern eine ad?quate Hilfe zukommen zu lassen, hat die Organisation GambleAware einen 10 Millionen Pfund Fond eingerichtet, in den die Wettanbieter einzahlen sollen.
Dieses Geld soll für die erste Klinik in London bestimmt sein, die sich auf die Behandlung von Spielsüchtigen spezialisiert.
Allerdings scheinen sich nicht alle Buchmacher daran zu beteiligen. Insbesondere ausl?ndische Wettunternehmen sollen es vers?umt haben, in den Hilfsfond einzuzahlen, obwohl GambleAware die Unternehmen dazu angehalten habe.
GambleAware ist eine unabh?ngige Wohlt?tigkeitsorganisation, deren Aufgabe es ist, Forschung, Bildung und Therapien zu finanzieren, um glücksspielbedingte Sch?den in Gro?britannien einzud?mmen.
Simon Stevens, der Leiter des National Health Service (NHS), soll daraufhin die betreffenden Glücksspielbetreiber ?ffentlich kritisiert haben. Insgesamt sollen acht Unternehmen, deren Logos die Trikots der Premier League Mannschaften zieren, die Einzahlung in den Fond verweigert haben, sagte Stevens in einer Rede auf der NHS Expo in Manchester.
Er sagte weiterhin:
“Es gibt eine zunehmende Verbindung zwischen Problemspielen und Stress, Depressionen und anderen psychischen Problemen. ?rzte berichten, dass sich bei zwei Dritteln der Problemspieler, die sich nicht in Behandlung begeben, der Zustand verschlechtert, und der NHS bietet fachliche Behandlung an.
Aber Berichte darüber, dass ausl?ndische Glücksspielunternehmen ihren Beitrag zur Kofinanzierung von Suchthilfe nicht leisten, sind sehr besorgniserregend. Die Steuerzahler und der NHS sollten nicht allein gelassen werden, um den Schaden zu reparieren. Für die Gesundheit der Nation ist jeder verantwortlich. “
Er fügte hinzu, dass diejenigen, die nicht ihren Teil zur Hilfe der Spielsüchtigen beitrügen, sich ihrer Verantwortung der Gesch?digten gegenüber entz?gen.
Unterstützung der Glücksspielunternehmen und Fu?ballclubs ist gefragt
Nun will der NHS mit der Premier League kooperieren, um die Glücksspielbetreiber gemeinsam von der Notwendigkeit der Hilfsprojekte zu überzeugen. Ein Sprecher von GambleAware sagte, dass ein echtes Risiko bestünde und die Beziehung zwischen Sport und Glücksspiel einen Wendepunkt erreiche.
Werbung und Sponsoring seien für Kinder bald schon Normalit?t, was ein echtes Risiko sei. Insbesondere Fu?ballfans würden in hohem Ma?e mit Glücksspielwerbung konfrontiert.
Die Remote Gambling Association, die Online-Wettfirmen vertritt, sagte, sie unterstütze den Grundsatz einer Abgabe auf Unternehmen, um die Bemühungen zur Verringerung der Sucht zu finanzieren.
In einer Erkl?rung der RGA hei?t es:
“Die RGA stimmt zu, dass mehr Finanzmittel ben?tigt werden, wenn die Glücksspielbranche als Ganzes ihre Verantwortung allen Spielern gegenüber erfüllen soll, insbesondere denjenigen, die von problematischem Glücksspiel betroffen sind.”
Die RGA unterstütze eine gesetzliche Abgabe, um zu gew?hrleisten, dass die notwendigen Mittel bereitgestellt werden. Clubs, Ligen und Fernsehsender, die vom Glücksspiel profitieren, sollten auch bei der Behandlung der Spielsucht unterstützen.
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